Leitfaden: So bauen Sie KI-Kompetenzen im Unternehmen auf

Autor

Désirée Petek

Datum

09. December 2025

Würden Sie jemandem ohne vorheriges Training Zugriff auf Ihr SAP-System geben? Oder einen Gabelstapler fahren lassen? Genau das tun viele Unternehmen gerade mit KI: Sie lassen ungeschulte Mitarbeitende damit arbeiten. Die Technologie ist da, die Potenziale sind enorm. Aber ohne gezielten Kompetenzaufbau riskieren Sie Fehlentscheidungen und Datenverluste. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Teams fit machen, damit KI wirklich zum Wachstumstreiber wird.

KI-Weiterbildung als Wettbewerbsfaktor

Ob bei der Texterstellung, automatische Meeting-Zusammenfassungen oder bei der Ideenfindung – KI ist aus unserem Arbeitsalltag kaum mehr wegzudenken. Dennoch fehlt in vielen Unternehmen das nötige Know-how: Während weltweit rund 85 % der Unternehmen KI-Technologien nutzen, sehen 71 % mangelndes Wissen als grösste Hürde bei der Einführung. Und gerade mal ein knappes Drittel hat Richtlinien, Zuständigkeiten und konkrete Vorgaben zum sicheren Einsatz definiert.

Fehlt der gezielte Aufbau von KI-Fähigkeiten, bleiben die Potenziale der Technologie allerdings ungenutzt, während Risiken zunehmen wie Fehlentscheidungen, Sicherheitslücken oder der Abfluss sensibler Daten. Damit Unternehmen von KI wirklich profitieren, müssen Mitarbeitende verstehen, wie KI funktioniert, welche Ergebnisse verlässlich sind und wo mögliche Gefahren lauern. Die EU-KI-Verordnung macht das Thema noch dringender: Ab August 2026 sind Unternehmen verpflichtet, ausreichende KI-Kompetenz der Mitarbeitenden sicherzustellen.

KI-Schulungskonzept planen

Damit der Aufbau von KI-Kompetenzen gelingt, reicht es nicht, Tools vorzustellen oder vereinzelte Workshops anzubieten. Unternehmen brauchen eine klare Weiterbildungs-Strategie, die die Firmenziele und -kultur unterstützt. 

Strategische Ausrichtung der KI-Weiterbildung

KI-Trainings sollten einen messbaren Beitrag zur Unternehmensentwicklung leisten. Dafür braucht es klar definierte Ziele und KPI: Quantitative Kennzahlen wie die Nutzungshäufigkeit neu eingeführter KI-Tools sind ebenso wichtig wie qualitative Indikatoren, beispielsweise ein verbessertes Prozessverständnis oder höhere Entscheidungssicherheit. 

Technologien

Ein Learning Management System (LMS) bildet das Rückgrat der KI-Weiterbildung: Es bündelt Lerninhalte, dokumentiert Lernfortschritte und ermöglicht es, Schulungen gezielt einzelnen Rollen oder Teams zuzuweisen. Da sich KI-Technologien rasant weiterentwickeln, empfiehlt sich ergänzend ein Autorentool: Damit passen Sie Inhalte jederzeit eigenständig an, unabhängig von externen Dienstleistenden – in der sich rasant entwickelnden KI-Landschaft ein entscheidender Vorteil. Idealerweise funktioniert das Autorentool mit und ohne KI, um sensible Kursinhalte zu schützen. 

Lernkultur verankern

Technisches Wissen allein reicht nicht, um KI langfristig im Unternehmen zu etablieren. Erfolgreiche Planung berücksichtigt auch die kulturelle Dimension: Eine Lernkultur, die Neugier, Offenheit und kontinuierliche Weiterentwicklung fördert, ist entscheidend. Binden Sie KI-Schulungen konsequent in Fach- und Führungstrainings ein und machen Sie sie so zum festen Bestandteil Ihrer Personalentwicklung.

Inhalte und Schwerpunkte für erfolgreiche KI-Trainings

Der erfolgreiche Einsatz von KI im Unternehmen beginnt mit einem gemeinsamen Grundlagenverständnis. Mitarbeitende müssen wissen, wie KI-Systeme funktionieren, welche Daten die Ergebnisse beeinflussen und wo deren Grenzen liegen. Dazu gehören auch Kompetenzen im Bereich Datenschutz, Governance und sichere Nutzung von KI-Tools. Nur wer die Chancen und Risiken von KI versteht, kann Ergebnisse richtig bewerten und KI verantwortungsvoll einsetzen.

Darauf aufbauend geht es um anwendungsorientierte Fähigkeiten: Mitarbeitende sollten erkennen, welche Prozesse sich für KI eignen, Tools bewerten und Ergebnisse gezielt hinterfragen können. Rollenbasierte Trainings vertiefen dieses Wissen: Marketing-Teams lernen etwa, Inhalte automatisiert zu generieren, während Entwicklungsteams KI zur Analyse komplexer Daten nutzen. Einige Rollen profitieren zusätzlich davon, den gezielten Umgang mit unternehmensspezifischen KI-Lösungen zu vertiefen. 

 

KI-Trainings erfolgreich implementieren

Der Erfolg von KI-Trainings hängt davon ab, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Statt ein breites Kursangebot aufzubauen, starten Sie am besten mit wenigen, aber praxisnahen Themen. Beginnen Sie dabei mit Schlüsselrollen oder Teams, die besonders intensiv mit KI arbeiten: Diese sogenannten Multiplikatoren tragen ihr Wissen ins Unternehmen und erleichtern den Rollout. Entscheidend ist, Inhalte so auszuwählen, dass sie messbar zur Entwicklung von KI-Kompetenz beitragen und die direkte Anwendung im Arbeitsalltag fördern. So wird aus theoretischem Wissen echte Handlungskompetenz, die sofort nutzbar ist.

Lernformate gezielt kombinieren

Um KI-Reife nachhaltig aufzubauen, braucht es die passende Mischung an Lernformaten. E-Learnings sind ideal für Grundlagen und Compliance-Themen: Sie sind skalierbar, mehrsprachig und unabhängig von Standort oder Teamstruktur nutzbar. Für komplexere Fragestellungen eignen sich Workshops und praxisorientierte Sessions, in denen Mitarbeitende den Umgang mit KI-Tools aktiv üben. Besonders effektiv sind Blended-Learning-Konzepte: Sie vermitteln die Theorie digital, während der Praxistransfer in interaktiven Trainings oder Live-Sessions stattfindet. 

Praxistransfer fördern

Am wirksamsten sind Trainings, die reale Use Cases aus dem eigenen Unternehmen oder der Branche einbinden. On-the-Job-Trainings verknüpfen den Einsatz der unternehmensinternen KI-Tools direkt mit realen Projekten und Aufgaben. Mitarbeitende lernen dort, wo sie das Wissen benötigen – und setzen es gleich praktisch um. 

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