Ihr Online-Kurs läuft nicht so richtig? Vielleicht fehlt ihm der visuelle (Side-)Kick! Bilder, Icons und Infografiken sind im e-Learning weit mehr als nur hübsches Anhängsel. Richtig eingesetzt, verankern sie Inhalte im Gedächtnis, erklären komplexe Zusammenhänge und machen das Lernen leichter. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, warum visuelle Elemente so wirkungsvoll sind – und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Warum visuelle Gestaltung im e-Learning entscheidend ist
Unser Gehirn steht unter Dauerbeschuss. Täglich prasseln unzählige Informationen auf uns ein. Eine Microsoft-Studie zeigte bereits 2013: Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne sinkt von 12 auf nur 8 Sekunden – Tendenz weiter sinkend.
Textwüsten trocknen das Lernen aus. Visuelle Elemente wirken wie eine frische Brise: Sie wecken Interesse, machen Inhalte klarer und verankern Wissen im Gedächtnis.

3 Gründe, warum Bilder e-Learnings wirksamer machen
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Wir verarbeiten Bilder schneller als Text
Bilder wirken, wie Booster für das Gehirn: Während wir Texte noch entziffern, hat unser Kopf visuelle Inhalte längst verarbeitet – und das bis zu 60.000-mal schneller. Ein einziges Bild kann in Sekunden erklären, wofür ein ganzer Absatz Minuten braucht.
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Bilder bleiben besser im Gedächtnis
Unser Gehirn speichert Bilder 5- bis 6-mal besser als Text oder Ton. Warum? Bilder aktivieren Hirnregionen, die Textinhalte nicht erreichen – der sogenannte Picture Superiority Effect.
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Visualisierungen steigern Motivation und Engagement
Lernende wollen mehr als graue Theorie. Visuelle Elemente wie Videos, Grafiken oder GIFs sorgen für Abwechslung, wecken Emotionen und machen Lust aufs Weiterlernen.
So wählen Sie die richtigen visuellen Elemente für Ihr e-Learning

Flussdiagramm
Wann einsetzen: Immer, wenn Sie einen Ablauf, eine Entscheidungskette oder einen wiederholbaren Prozess darstellen. Zum Beispiel in Schulungen, bei der Problemlösung oder in IT-Systemen. Siehe Bild oben.
Wie hilft ein Flussdiagramm beim Lernen: Flussdiagramme machen Strukturen sichtbar. Sie zeigen klar, wie Einzelschritte zusammenhängen, welche Reihenfolge eingehalten werden muss und wo sich Entscheidungsstellen befinden. Lernende erkennen so auf einen Blick, wie etwas funktioniert und was wann passiert – das fördert das Verständnis und die Selbstständigkeit.
Bilder & Fotos
Wann einsetzen: Besonders zu Beginn eines Lerninhalts, bei emotionalen Themen oder wenn Sie Interesse und Aufmerksamkeit wecken möchten.
Was bewirken Bilder beim Lernen: Bilder sprechen die emotionale Ebene an – und genau das hilft beim Einprägen. Sie erzeugen Atmosphäre, verstärken Botschaften und bleiben im Gedächtnis haften. Gerade emotionale Bilder wirken wie ein mentaler Anker: Lernende knüpfen die Inhalte an ein Gefühl, was die Erinnerung verbessert.
Videos
Wann einsetzen: Wenn Sie komplexe Inhalte visuell erklären oder wenn Sie praktische Abläufe, Handlungen oder Reaktionen zeigen. Ideal für Tutorials, Erklärvideos oder reale Szenen aus dem Alltag.
Wie fördern Videos das Lernen: Videos aktivieren mehrere Sinne gleichzeitig. Sie kombinieren Bild, Ton und Bewegung. Dadurch erreichen sie eine hohe Informationsdichte, fördern die Motivation und verbessern das Behalten. Lernende können Zusammenhänge schneller erfassen – besonders bei dynamischen oder handlungsorientierten Themen.
Grafik
Wann einsetzen: Wenn Sie Daten, Vergleiche oder Entwicklungen visualisieren – z. B. Zeitverläufe, Gegenüberstellungen oder begriffliche Zusammenhänge.
Was bringen Grafiken fürs Lernen: Grafiken reduzieren Komplexität und bringen Fakten auf den Punkt. Sie strukturieren Inhalte visuell, fördern das Verständnis und steigern die Verarbeitbarkeit im Gehirn. Besonders hilfreich sind:
• Balkendiagramme: Für Vergleiche
• Zeitstrahlen: Für Entwicklungen und Abläufe
• Mindmaps: Zur Begriffsklärung und Wissensvernetzung
GIFs & Animationen
Wann einsetzen: Ideal für kurze, klare Bewegungsabläufe, Reaktionen oder einfache Prozesse. Perfekt in Micro-Learning-Formaten, Präsentationen oder e-Learnings.
Wie helfen sie beim Lernen: Animationen schaffen Dynamik und Emotionen. Sie lenken den Blick, bringen Inhalte in Bewegung und machen trockene Informationen lebendiger. Weil sie meist kurz und visuell verständlich sind, eignen sie sich besonders gut für das schnelle, intuitive Lernen.
Icons & Piktogramme
Wann einsetzen: Bei der Navigation, Strukturierung oder Visualisierung von einfachen Konzepten. Besonders nützlich auf Slides, Websites oder Lernplattformen.
Was bewirken sie: Icons reduzieren die kognitive Belastung. Statt lange Texte zu lesen, erkennen Nutzer Inhalte auf einen Blick. Sie fördern das intuitive Verständnis, leiten den Blick und erzeugen visuelle Wiedererkennung – ein echter Mehrwert für die Informationsverarbeitung.
Infografiken & Diagramme
Wann einsetzen: Wenn Sie komplexe Zusammenhänge, Datenmengen oder verzweigte Abläufe verständlich darstellen.
Warum sind sie so wirksam: Sie verwandeln abstrakte Informationen in greifbare Darstellungen. Infografiken eignen sich deshalb hervorragend für den Wissenstransfer in komprimierter Form, sowohl digital als auch gedruckt.