Besuch der Web Summit 2019 in Lissabon

Autor

Ernst Erni

Datum

14. November 2019

Mit einer Rekordbeteiligung von über 70'000 Besuchern öffnete die Web Summit, Europas grösste Tech-Konferenz, vom 4. bis 7. November in Lissabon ihre Tore. Neben hochkarätigen Referaten von Top-Speakern und Ausstellungsständen in sieben grossen Hallen wurden im Rahmen des Kongresses auch zahlreiche Gespräche über weltumspannende Kooperationen geführt. Als Besucher hautnah mit dabei waren auch unser CEO und CTO.

Aktuelle Herausforderungen, Megatrends und neue Technologien 

Als Geschäftsführer einer überschaubaren Softwarefirma ist es genauso wichtig, die lokalen Verhältnisse und Anliegen von Kunden und Mitarbeitenden zu kennen, wie auch die grossen, globalen Bewegungen in Markt und Technologie. Deshalb unsere Teilnahme an der Web Summit. Der grosse und offene Charakter des Anlasses zeigt sich bereits vor der offiziellen Eröffnung. Alle Teilnehmenden werden schon unmittelbar bei ihrer Ankunft am Flughafen Lissabon registriert und erhalten ihre Zutrittskarten. Mit einem Uber – es geht ja schliesslich an eine Webkonferenz – gehts los und noch während wir auf unseren Uber warten, werden wir von einem anderen Teilnehmer, einem Softwareentwickler aus Rotterdam, angesprochen. Kurzerhand nehmen wir ihn in unserem Uber mit und es entsteht ein spannendes Gespräch über IT-Herausforderungen in global tätigen Logistik-Unternehmen.

Spannungsfeld Datenschutz 

Die Eröffnungsrede wird durch Edward Snowden gehalten, selbstverständlich nicht mit Live-Präsenz vor Ort. Edward spricht aus seinem Office im Exil in Moskau über die Herausforderungen, denen wir im Datenschutz begegnen. Eindrücklich seine Schilderung, weshalb er die Informationen zum Umgang mit den Datenschutzthemen der NSA an die Öffentlichkeit brachte: Die systematischen Überwachungen der Staatsbürger durch die NSA standen im Widerspruch zu den verfassungsmässigen Freiheiten und Rechten, auf welche die Angestellten der nationalen Sicherheitsbehörden geschworen haben. Das entschuldigt selbstverständlich nicht die Handlung des Whistleblowers, macht die Situation aber verständlich und zeigt auch auf, wo die Spannungsfelder im Umgang mit Daten liegen.

Der Spannungsbogen im Kontext von Big Data wird gleich anschliessend klar im Referat von Guo Ping von Huawei, der das Investitionsprogramm des chinesischen Technologiekonzerns vorstellt: Huawei stellt jungen Start-Ups finanzielle Mittel im Umfang von 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung, wenn diese ihre Lösungen auf den Hardware- und Betriebssystemen des chinesischen Unternehmens entwickeln. 

Megatrend Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist das nächste grosse Ding in der IT und wird die Entwicklung der kommenden Dekade bestimmen. So meint Brad Smith, President von Microsoft. Brad zeigt eindrücklich auf, wie die Technologie-Entwicklung der vergangenen 20 bis 30 Jahre verlief:

  • Das Internet und die Vernetzung aller Geräte und Betriebssysteme war in den späten Neunzigern und in den Nullerjahren ein wichtiges Thema; die globale Vernetzung hat ihren Anfang genommen.
  • In den vergangenen zehn Jahren waren Mobile Computing, Mobile Devices, Internet of Things und damit grosse Datenmengen das Thema und unsere Daten werden als «Rohstoff» für wirtschaftlich verwertbare Informationen verwendet.
  • Beim Übergang in die nächste Dekade wird dem Thema Künstliche Intelligenz die grösste Bedeutung beigemessen, indem die Informationen miteinander vernetzt werden.

Mit anderen Worten: In den letzten Jahrzehnten wurde die Möglichkeit geschaffen, Datenmengen zu produzieren und zu interpretieren.  In den kommenden Jahren werden Geräte und Maschinen damit beginnen, Informationen zu kombinieren, selbständig Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen: Das ist künstliche Intelligenz. Mit den selbstlernenden und selber entscheidenden Maschinen stehen wir vor einer grossen Herausforderung und wir müssen uns entscheiden, welche Rahmenbedingungen wir schaffen und wie wir mit diesem Thema umgehen wollen. 

Neue Businesskonzepte und Geschäftsideen

Neben diesen schwierigen Themen an der Web Summit konnten wir viele weitere Dinge sehen und erleben: Über 1'200 Gründer und Start-Up-Enthusiasten haben ihre Businesskonzepte und Geschäftsideen vorgestellt. Darunter auch viele, die bereits heute Künstliche Intelligenz nutzen. Die Vorstellungen der Start-Ups haben sowohl an individuellen Ständen stattgefunden als auch auf der Bühne, auf der sie von Experten, Venture-Capitals und Investoren befragt wurden. 

Die kulturelle und kulinarische Seite Lissabons

Und selbstverständlich haben wir auch die kulturelle und kulinarische Seite von Lissabon ein bisschen genossen: eine Fahrt durch die ehemaligen Arbeiterquartiere mit dem TukTuk, eine Sichtung der wichtigsten Aussichtspunkte auf den sieben Hügeln, auf denen Lissabon gebaut wurde, die süsse Spezialität Pastéis de Nata sowie Fisch in verschiedenen Variationen.

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